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Unsere älteste Tochter Nele ist ein Novemberkind. Mittlerweile ist sie in der dritten Klasse. Bevor sie in die Schule kam, überlegten wir, sie vorzeitig einzuschulen. Ein Gespräch bei der Schulanmeldung mit der Direktorin der Grundschule ermutigte uns, davon abzusehen. Nicht weil sie vom Leistungsstand mit den anderen Kindern nicht mithalten könnte, sondern aufgrund der sozialen Reife. Sie war absolut nicht unreif für ihr Alter, aber der Sprung vom Kindergarten in die Schule ist nicht zu unterschätzen. Auf die Kinder kommt ganz viel Neues zu. Neben der neuen Örtlichkeit auch das neue Gebäude, neue Lehrer ersetzen die Erzieher, neue Kinder, hoffentlich auch schnell neue Freunde.

Als wir das Gespräch mit der Schulleitung verlassen hatten, kreuzten wir den Pausenhof. Nele war es viel zu laut und sie fühlte sich von all den Kindern und den lauten Geräuschen erschlagen. 

Ich konnte sie so gut verstehen. Mein kleines Mäuschen. Uns wurde schnell klar, dass sie noch ein Jahr länger den Kindergarten unbeschwert besuchen sollte und hofften, dass sie trotz den wenigen Mädchen in ihrem Alter in der Kindergartengruppe, eine gute Zeit haben wird. Tolle Erzieher hatte sie auf jeden Fall. 

Janek, unser Sohn, ist nun auch ein Vorschulkind und wird die Schulbank ab nächsten Sommer drücken. Irgendwie waren wir total überrascht, wie souverän er die Schuluntersuchung gemeistert hat, wo wir eher Bange hatten, dass er vielleicht noch nicht ganz reif sein könnte. Manche Eltern stellen sich vielleicht auch diese Frage, ob ihr Kind schon schulreif ist, auch wenn es zum „normalen“ Zeitpunkt eingeschult wird. Sie machen sich Sorgen und überlegen, ob es nicht sinnvoller wäre, das Kind zurückstellen zu lassen. 

Ob es nun darum geht, dass das Kind noch ein Jahr länger braucht (hierfür braucht es in Deutschland triftige Gründe) oder ob das Kind vorzeitig eingeschult werden soll; Wer sich unsicher ist, dem Helfen die Einschätzung der Bezugspersonen im Kindergarten, sowie die fachliche Meinung der Schule und dem Kinderarzt. 

Bei der Einschulungsuntersuchung werden viele dieser Punkte abgeklärt. Ich finde es aber super wichtig, sich zu allererst eine Einschätzung der Erzieher in Kindergarten zu holen. 

Einschulung

Aber auf was achten diese besonders?

  • körperliche Entwicklung
  • sprachliche Entwicklung 
  • motorische Entwicklung
  • Koordination
  • kognitive Fähigkeiten
  • emotionale Entwicklung
  • Selbstständigkeit 
  • soziale Entwicklung

Das sind viele verschiedene Unterpunkte, die beachtet werden sollten. Kinder sind niemals alle gleich weit in der der Entwicklung. Und ein Defizit in einem dieser Bereiche bedeutet noch lange nicht, dass das Kind nicht reif ist für die Schule. Dennoch würde ich mir wünschen, dass hier noch etwas mehr Flexibilität herrschen würde und das einzelne Kind noch genauer betrachtet werden könnte, wenn es um das Thema zurückstellen geht. Oft haben die Eltern es im Gefühl, wenn die Erzieher es nicht sowieso empfehlen. Aufgrund der Vorgaben ist dies aber nicht immer möglich. In vielen Schulen ist es allerdings kein Problem, im ersten Schuljahr zu sehen, ob das Kind gut mitkommt. Innerhalb der ersten zwei Jahre haben die Lehrer ein besonderes Auge darauf, deshalb sollte man hier immer im Gespräch bleiben. Bei kompetenten Lehrern, die einiges an Erfahrung haben, hilft es oft, auf ihren Rat zu hören. Sie wissen genau welcher Lernstoff noch vor ihnen liegt und in welchem Tempo es vorangehen wird. 

Bei uns steht jetzt also erstmal der Schulranzenkauf an. Auch über einen eigenen Schreibtisch im Kinderzimmer haben wir schon nachgedacht. Da jedes Kind anders ist und in einem andern Umfeld gut arbeiten kann, werden wir hier ganz individuell auf unseren Bub schauen. Nele braucht ihren Schreibtisch in ihrem Zimmer zwar nicht zum Hausaufgaben machen, dies erledigt sie meist am Esstisch. Aber um sich in ihrem Reich zurückziehen zu können und ihre kreative Ader ausleben zu können, lohnt sich der Schreibtisch allemal. 

Bleibt im Gespräch mit den Bezugspersonen eurer Kinder.