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Wenn ich euch auf meinem Instagram Kanal (KLICK) frage, welche Themen euch am meisten Interessieren, sprechen viele das Thema Pflegefamilie an. Vielleicht hast du auch schon mal darüber nachgedacht, ein Kind in deine Familie mit aufzunehmen. 

Wir waren Kurzzeitpflegefamilie und haben einige Kleinkinder auf ihrem Weg zurück zur Familie oder in eine Langzeitpflegefamilie betreut.

Bei einem Kind wussten wir, dass dieses Kind in unserer Familie bleiben sollte. Also wurde aus unserer Kurzzeitpflegefamilie auch eine Dauerpflegefamilie. Auch in unserem Umkreis haben viele Familien ihre Häuser und Herzen geöffnet um einem Kind (oder mehreren Kindern) ein neues Leben ermöglicht. 

Und meine Lieben, ich spreche dieses Thema an, denn die Not ist groß! Die Nachfrage ist hoch, Pflegefamilien werden händeringend gesucht. Die Heime sind voll und die Ämter wissen oft nicht, wo sie die Kinder unterbringen sollen. 

Wenn du mit deiner Familie überlegst, Pflegefamilie zu werden, dann hilft dir vielleicht mein folgender Blogbeitrag: 

Wie wird man Pflegefamilie?

  • 1. Anruf beim Jugendamt für ein Gespräch über das Thema Pflegefamilie 

Zu allererst empfehle ich dir einen Anruf beim Jugendamt (es gibt auch freie Träger, aber unser Weg führte übers Jugendamt). Dort erfährt man die Termine für ein Pflegeelternseminar (generell werden viele Sachen in den Bundesländern/Kreisen unterschiedlich gehandhabt, aber im groben ist es sehr ähnlich) und kann einen Termin zu einem ersten Gespräch mit dem Jugendamt vereinbaren.

Wie wird man Pflegefamilie?

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Dieses Gespräch fand bei uns Zuhause statt. Zwei nette Frauen besuchten uns und lernten uns etwas kennen. Sie wollten weder das Haus sehen, noch etwas prüfen, sondern einen ersten Eindruck gewinnen. Auch die Motive, warum man Pflegefamilie werden möchte wurden erfragt.

  •  2. Teilnahme am Pflegeelternseminar um Pflegefamilie zu werden 

Das Seminar fand an mehreren Abenden statt (ich habe in anderen Bundesländern auch schon von Wochenenden gehört). Dort wurde uns viel über die Arbeit als Pflegefamilie berichtet, was zu beachten ist etc. Aber vor allem dienen diese Seminare auch dazu, sich darüber klar zu werden ob man diesen Schritt wirklich gehen möchte. Das Jugendamt und man selbst entscheidet am Ende darüber, ob man das Abenteuer Pflegefamilie eingeht. Und ich kann euch sagen, es ist wirklich ein Abenteuer. Und auch nicht zu unterschätzen 😉

Pflegefamilie werden

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  • 3. Anforderungen an Pflegefamilien

Im Großen und Ganzen muss man gar nicht so viele Auflagen erfüllen. Das Amt macht sich einen generellen Eindruck über die Tauglichkeit. Außerdem ist es wichtig, nicht vorbestraft zu sein. Hierfür muss ein polizeiliches Führungszeugnis vorgelegt werden. Zudem muss ein Arzt die gesundheitlichen Vorraussetzungen bescheinigen. Lebensverkürzende Krankheiten werden hier zudem ausgeschlossen. Bei diesen Anforderungen wird immer auf das Wohl des Kindes geschaut.

Ein geregeltes Einkommen ist ein weiterer wichtiger Punkt. Die Pflegefamilie muss auch ohne die Aufwandsentschädigung für die Erziehung gut mit ihrem derzeitigen Einkommen leben können.

Kinder sollen dadurch davor bewahrt werden, als Einnahmequelle genutzt zu werden. Leider gibt es tatsächlich Menschen, die eine solche Situation ausnutzen und sich an dem Bereichern, was eigentlich den Kindern zusteht.

Wenn man ein Kind in seine Familie aufnimmt ist die finanzielle Unterstützung natürlich absolut wichtig. Bei einer Kurzzeitpflege ist es mir zum Beispiel nicht möglich in einem Angestelltenverhältnis zu arbeiten. Dadurch entstehen natürlich finanzielle Einbuße, die wieder aufgefangen werden müssen. Zudem spart der Staat eine Menge Geld, wenn er die Kinder nicht im Heim unterbringen muss. Heimplätze sind rar und teuer. Auch sonst finde ich es nur richtig, die Familie finanziell zu entlohnen, oder wie es so schön heißt, ein Erziehungsgeld zu zahlen. Denn die Arbeit die man als Pflegefamilie leistet ist unheimlich anstrengend und aufwendig. 

Um aber eben davor zu bewahren, dass es eine Familie nur wegen des Geldes macht und kein wirkliches Herz dafür hat, ist ein geregeltes Einkommen Grundvoraussetzung. 

Räumlich war es bei uns nicht wichtig, das ein eigenes Zimmer für das Kind zur Verfügung steht, es braucht jedoch ein eigenes Bett. Es kann sich gern das Zimmer mit einem Kind teilen. Dies sollte jedoch noch beim Amt vor Ort erfragt werden, denn es wird oft unterschiedlich gehandhabt. 

  • 4. Warten auf ein Pflegekind 

Und dann heißt es wahrscheinlich erstmal warten. Gerade bei der Dauerpflege wird großen Wert darauf gelegt, dass Familie und Kind gut zusammen passen. Deswegen wird sich auch meist langsam heran getastet. So kann es über Wochen gehen, bis sich entscheidet, ob ein Kind, was in Frage käme, zu einem kommt oder nicht. Manchmal geht es aber auch ganz schnell. Vor allem wenn es um kleine Babys geht.

Wenn du Interesse daran hast, mehr darüber zu Erfahren und was der Unterschied zwischen Dauerpflege, Kurzzeitpflege und Bereitschaftspflege ist, dann hinterlasse mir doch gern einen Kommentar. Dann würde ich liebend gerne noch einen weiteren Beitrag hierzu verfassen.

Alles Liebe und viel Segen für die Entscheidung, falls du mit dem Gedanken spielst, einem Kind ein Zuhause zu geben.

Alles liebe, pass auf dich auf,

Katharina

“Wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf.”

Die Bibel, Matthäus 18,5

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